Gebläse zum Sauerstoffeintrag in die Belebungsbecken
Senkung des elektrischen Energiebedarfs um mehr als 20 Prozent! Das war nur durch die Modernisierung der alten Luftverdichteranlage mit einer neuen Gebläsestation von Kaeser Kompressoren möglich.
Aufgabenstellung:
Nach ca. 14 Jahren Betrieb stand auf einer kommunalen Abwasserreinigungsanlage mit 85.000 Einwohnergleichwert die zentrale Gebläsestation zur Modernisierung an. Vier ältere frequenzgesteuerte Drehkolbengebläse erzeugten die Druckluft, welche über eine Sammelleitung mit Blendenregulierschiebern auf die einzelnen Belebungszonen verteilt wird. Vorgaben für die Neukonzeption der Drucklufterzeugung waren die Senkung des elektrischen Energiebedarfs und eine bessere Anpassung der im Verbund laufenden Drucklufterzeuger an den z.B. infolge von Weinlese saisonal stark schwankenden Luftbedarf. Die Hälfte aller Kaskaden wird intermittierend belüftet. Erhoben wurde weiterhin die Anforderung, dass die neuen Verdichter vor Lieferung eine Leistungsüberprüfung nach ISO 1217 Annex C bzw. E mit all ihren für den Betrieb erforderlichen Komponenten absolvieren.
Lösung:
Die intensive Analyse des zeitlichen Luftbedarfes und Betriebsdrucks sowie die Anwendungen der langjährigen Erfahrungen in der Drucklufttechnik ergaben eine Lösung, die es erlaubt, jeden Bedarfspunkt mit möglichst wenig Einsatz an Maschine und verlustbehafteter Frequenzumrichtung anzufahren: Zwei Schraubengebläse des Typs EB 380S-SFC (je 55kW, frequenzgesteuert), eine EB 380S-STC (37kW, Y/D-Anlasser) und ein Drehkolbengebläse BB 89C-STC (11kW, Y/D-Anlasser).
Ein Stellbereich für die erzeugte Druckluft von 315 bis 5515 Nm³/h (ca. 1:17) wurde erzielt. Die Verbundsteuerung SIGMA AIR MANAGER kombiniert für den aktuellen Bedarf die jeweils effektivsten Maschinen. Die Steuerung managed zusätzlich Backup-Kapazitäten, falls eine Maschine ausfällt oder gewartet werden muss. Der SIGMA AIR MANAGER kommuniziert via Datenbus mit dem Prozessleitsystem, tauscht Betriebs- und Zustandsdaten aus und führt gleichzeitig eine Druckregelung aus.
Ergebnis:
Rückblickend auf die Vergleichszeiträume der letzten Jahre konnte der Aufwand für die Energieerzeugung um mindestens 23 Prozent gesenkt werden, was die Erwartungen sogar noch übertraf.
Nebenbei blieb die mit Umgebungsluft im Maschinenraum belüftete Verdichterstation vom deutschen Temperaturrekord des Jahres 2015 mit über 40 °C vollkommen unbeeinflusst, da die KAESER-Schraubengebläse ohnehin standardmäßig bis 45°C Umgebungstemperatur konzipiert sind.
Sollte dennoch einmal etwas in puncto Mechanik, Maschinensteuerung, Leistungselektrik, Betriebsregime oder Kommunikation der Verdichter einer Optimierung bedürfen, so gibt es nun einen Ansprechpartner, der schnell vor Ort ist und die Zusammenhänge lückenlos nachvollziehen kann – nach Aussagen des Betreibers stellt dies in Verbindung mit dem KAESER-Service die perfekte Lösung dar.
Energieverbrauch senken und Luftmenge steigern!